Biogasanlage Kübler, extensive Wiesen

Projektbeschreibung

Seit 2006 wird in der Biogasanlage von Herr Werner Kübler neben einem Gemisch aus Mais-, Gras- und Ganzpflanzensilage auch Landschaftspflegematerial mitverwertet. Hierbei handelt es sich um Mähgut von ca. 50-60 ha extensiv gepflegten Wiesen, das direkt nach der Mahd als Rundballen in Folie siliert wird.

Das in den vier Box-Fermentern (Fa. BIOFerm) entstehende Biogas wird in zwei BHKW mit je 100 kW Leistung verstromt. Die Abwärme wird zur Beheizung der Fermenter als auch zur Trocknung von Brennholz, das in Abrollcontainern im Nachbargebäude gelagert wird, verwendet. Im Dachgeschoss der Anlage sind unter anderem der Gassack, der Prozeßwassertank und der zentrale Steuerungsraum untergebracht.

In einer Vorhalle, die als Vorbereitungsplatz und Zwischenlager dient, wird mit einem Radlader das möglichst trocken silierte, frische Substrat mit ca. 70 % Gärreste vermischt. Im Anschluß werden die Fermenter (Fassungsvermögen: ca. 572 m³) mit rund 400 m³ des Substrat-Gärrest-Gemisches befüllt.
Das periodische Besprühen des Substrats mit Perkolat wird in den Fermentern von der Prozeßsteuerung an den jeweils aktuellen Bedarf angepaßt. Das Perkolat wird über im Fermenter-Boden liegende Kanäle gesammelt, im Prozeßwassertank im Dachgeschoss gespeichert und über Düsen von oben auf das Substrat gesprüht. Überschüssige Perkolat wird separat gesammelt und als Flüssigdünger an Landwirte abgegeben.

Das Substrat wird bis zum Abfallen der Biogasproduktion vergärt, um eine maximale Gasausbeute zu erhalten. Dieser Zeitpunkt ist von der Substratzusammensetzung abhängig und kann zwischen zwei oder sechs Wochen variieren. Die Anlage erreicht im Biogas Methangehalte von rund 55 %.

Kurzportrait

Verwertete Biomasse:
langes, wenig eiweißreiches Material aus der Landschaftspflege
Art der Verwertung:
Mitvergärung in der Biogasanlage
Lage des Projekts:
91126 Kammerstein, Bayern
Betreiber:
Familie Kübler
Kontakt:
Herr Altreuther, Bund Naturschutz, Kreisgruppe Ansbach
In Betrieb seit:
Mitnutzung von Mähgut seit 2006