Energetische Verwertung von Biomasse aus Naturschutzprojekten im Landkreis Vulkaneifel

Projektbeschreibung


Der Kreis 

Der Landkreis Vulkaneifel liegt im zentralen Teil der Eifel im Norden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Er ist mit 911 km2 und rund 62.000 Einwohnern relativ dünn besiedelt. Prägend für den Landschaftsraum ist der quartäre Vulkanismus mit seinen Maaren, Maarmooren und Schlackenkegeln. Daneben gehören zur Naturraumausstattung aber auch großflächige Kalkmagerrasen, Wacholderheiden, Magerweiden, Heiden, Borstgrasrasen, Feuchtwiesen und naturnahe Wälder.

Die Biotopbetreuung 

Die Biotopbetreuung ist Teil des Schutzgebietsmanagements des Landes Rheinland-Pfalz und wird organisiert vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht. Je Landkreis werden fachkundige Biotopbetreuerinnen und Biotopbetreuer eingesetzt. Sie organisieren notwendige Maßnahmen und beraten Landwirte, andere Nutzer und ehrenamtliche Helfer bei der Umsetzung vor Ort. Im Landkreis Vulkaneifel ist seit 1990 Agraringenieur Gerd Ostermann mit dieser Aufgabe betraut.

Die Biomasse 

Insbesondere bei der Erstpflege von Naturschutzflächen bzw. der Instandsetzung gefährdeter Biotoptypen fallen häufig große Mengen von Biomassen an, die eine Restitution der gewünschten, meistens sehr nährstoffarmen Biotope erschweren oder verhindern. Dies hatte zur Folge, dass diese Maßnahmen in der Vergangenheit nur mit hohem Aufwand und Kosten umgesetzt wurden oder gar nicht in Angriff genommen werden konnten. Eine energetische Verwertung unerwünschter Gehölze wie Kiefern und Fichten ermöglichte völlig neue Spielräume bei beschränkten Naturschutz-Budgets und personellen Ressourcen.Hinzu kam die Einbindung von Kompensationsmaßnahmen (Straßenbauverwaltung, Ortsgemeinden) und überregionalen Naturschutzprojekten (LIFE-Projekt Borstgrasrasen). So konnten die Kosten für Erstpflegemaßnahmen erheblich gesenkt oder die Maßnahmen kostenfrei umgesetzt werden. Der naturschutzfachliche Erfolg der Maßnahme war schnell und nachhaltig zu erzielen. Die von lokalen Unternehmern hergestellten Hackschnitzel führen zu Wertschöpfungen in der Region. Mindere Qualitäten wurden z.T. nachgetrocknet und gesiebt.

Die (Zwischen-)Bilanz 

Durch energetische Verwertung verholzter Aufwüchse in Form von Holzhackschnitzel konnten seit 2006 in jährlich wachsendem Umfang gefährdete Biotoptypen schnell und zielgerichtet wiederhergestellt werden.In 3 Jahren wurden in insgesamt 15 verschiedenen Gebieten bisher 19 Hektar Fläche gerodet oder durchforstet. Anfallendes Material waren in erster Linie Waldkiefern, Fichten, Weiden und Wacholder. Der komplette Entzug der nicht erwünschten Gehölze führte zur Wiederherstellung von bisher 12,5 ha Kalkmagerrasen, 2,5 ha Borstgrasrasen, 0,5 ha Magerweiden, 2 ha Moor und Schilfbeständen sowie 1,5 ha Wacholderheide.Bei laufenden Biotoppflegemaßnahmen wird jetzt routinemäßig geprüft, ob eine thermische Verwertung holzartiger Biomasse möglich ist, kostenreduzierend wirken kann oder ggf. kostendeckend ist.

Kurzportrait

Verwertete Biomasse:
Gehölzaufwuchs von Biotopflächen
Art der Verwertung:
Herstellung von Hackschnitzeln
Lage des Projekts:
54550 Daun
Kontakt:
Dipl. Ing. agr Gerd Ostermann
E-Mail:
g.ostermann.bnl[at]t-online.de
Link:
http://www.luwg.rlp.de/Aufgaben/Naturschutz-und-Landschaftspflege/Arten-und-Biotopschutz/Biotopbetreuung-PAULa-Beratung