Biomassepotenzial - Potenzialstudie zur Energetischen Nutzung von Biomasse aus Naturschutzgebieten im Saarland

Projektbeschreibung

Abschlussbericht zur Analyse von Biomassepotenzialen der Naturlandstiftung Saar und der Ökoflächenmanagement gGmbHAbschlussbericht zur Analyse von Biomassepotenzialen der Naturlandstiftung Saar und der Ökoflächenmanagement gGmbHIm April 2004 wurde das IfaS von der Naturlandstiftung Saar und der Ökoflächenmanagement GmbH mit der Studie zur "Analyse von Biomassepotenzialen in saarländischen Naturschutzgebieten" beauftragt.

Eine zentrale Aufgabenstellung bildete die Reduktion der Kosten für die Entsorgung der jährlich beim Auftraggeber anfallenden Biomasse aus wertvollen Biotopflächen bzw. Naturschutzgebieten.

Zentrale Arbeitsthese dabei war, dass die energetische Nutzung der anfallenden Biomasse zu einer Kostenminderung führen kann.
Im ersten Schritt wurde der Begriff der Biomassepotenziale definiert und die mittelfristig zur Verfügung stehenden Potenziale betrachtet. Darauf aufbauend wurden die wichtigsten technischen Grundlagen einer möglichen energetischen Verwertung der gras- und holzartigen Biomasse aufgezeigt. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass die Verwendung von frischem Gras oder Silagen als Ko-Substrat in Biogasanlagen grundsätzlich möglich ist.
Allerdings hätten dann die damaligen Verwertungsstrukturen in der Landwirtschaft geändert werden müssen. So wurde entschieden, dass weiterhin die landwirtschaftlichen Betriebe durch die Pacht der Flächen für den Eigenbedarf gestärkt werden. Erst wenn die Landwirte diese Flächen nicht mehr benötigen (als Futtergrundlage), ist die Nutzung in Biogasanlagen vor diesem Hintergrund möglich.
Hingegen konnte die holzartige Biomasse direkt für eine Verwertung vorgesehen werden ohne bestehende Partnerschaften zu beeinträchtigen. So wurden auch hier eingangs die wichtigsten Technologien und Neuerungen der Ernte und Weiterverarbeitung vorgestellt.

Im Ergebnis wurde gezeigt, dass die Holzpotenziale eine kontinuierliche Wärmeversorgung von etwa vier Heizwerken mit einer thermischen Nennleistung von jeweils 1.000 kW abdecken können, wenn die beschriebene Nutzungsplanung umgesetzt wird. Damit können über ein Nahwärmenetz z.B. vier größere Schulkomplexe mit Lehrschwimmbädern oder ein Neubaugebiet mit ca. 300 Einfamilienhäusern mit Wärme versorgt werden.

Um einen Überblick über die ökonomischen Vorteile der Biomassenutzung zu bekommen, wurden die Kosten der derzeitigen Pflegemaßnahmen durch externe Angebote für die Ernte der gras- und holzartigen Biomasse angeschätzt. Daraufhin wurden die Erlöse einer möglichen energetischen Nutzung gegenübergestellt. Es zeigte sich, dass bei der energetischen Nutzung von Feldgehölzen ein Kostenvorteil von 20 % realisierbar ist. Waldholz kann unter optimalen Voraussetzungen annähernd kostendeckend geerntet werden (Stand 2004).

Voraussetzung einer Nutzung ist jedoch der Aufbau von Biomasseheiz(kraft)werken. Im Nachbarland Rheinland-Pfalz sind schon zahlreiche Anlagen entstanden. In den nächsten Jahren wird diese Entwicklung vermutlich auch im Saarland weitergehen. Abschließend wurde anhand einer Teilfläche das Beispiel eines Pflegeplanes zur energetischen Nutzung vorgestellt. Dabei wurde noch mal herausgearbeitet, dass ein energetisches Biomassekataster Grundlage für die Verstetigung der energetischen Nutzung von Biomasse und damit für die Betriebssicherheit der Konversionsanlagen ist.

Publikationen

Abschlussbericht zur Analyse von Biomassepotenzialen der Naturlandstiftung Saar und der Ökoflächenmanagement gGmbH, 2004

Projektskizze - Biomasse- und Energiepotenziale der Naturlandstiftung Saar und Naturland Ökoflächenmanagement gGmbH, 2008

Links

www.stoffstrom.org

www.nls-saar.de

www.oefm.de

Kontakt:

Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)
Umwelt-Campus Birkenfeld:
- Herr Dipl.-Ing. (FH) Ralf Köhler, r.koehler(at)umwelt-campus.de;
- Herr Dipl.-Ing. Agr. Frank Wagener, f.wagener(at)umwelt-campus.de,

Naturlandstiftung Saar & Ökoflächenmanagement GmbH:
- Herr Eberhard Veith, info(at)nls-saar.de

Kurzportrait

Verwertete Biomasse:
Holz- und grasartige Biomasse
Projektgebiet:
saarländische Naturschutzgebiete
Projektlaufzeit:
abgeschlossen in 2004